Ducati und die Technik

Was anfangs mit Fahrradhilfsmotoren begann, endete im Jahre 1955 damit, dass die Gran Sport als erstes Ducati Motorrad vorgestellt wurde. Die Gran Sport hatte einen Viertaktmotor, dessen Nockenwelle oben lag und mit dem, noch heute bekannten, Königswellen-Antrieb ausstaffiert war.

Im Jahre 1963 wurde dann die Ducati Apollo entwickelt, konstruiert von den Konstrukteuren um Fabio Taglioni. Die Apollo war sozusagen das Konkurrenzprodukt zu der Marke Harley-Davidson, und war der damaligen Zeit um einiges voraus. Die Apollo wies einen Hubraum von 1260 cm³ auf und dennoch war der Motor sehr kompakt. Die Apollo, mit einem Trockengewicht von 270 kg, war für die damaligen Reifen zu schwer, die Reifen lösten sich komplett während der Testphasen auf. Die Reifenhersteller hatten keine Lösung für dieses Problem, auch die Drosselung des Motors der Apollo brachte keine Lösung des Reifenproblems. Aufgrund dieser Tatsache wurde die Produktion der Apollo eingestellt; heute steht der Prototyp der Apollo im Museo Ducati in Bologna.
Die Apollo, mit dem Vierzylindermotor, hatte als erstes Motorrad einen 90-Grad-V-Motor, mit einem liegenden und einem stehenden Zylinder; der liegende Zylinder wies in Fahrtrichtung.
Diese Machart ist typisch für die Ducati-Motoren und wird heute noch in den MotoGP-Motorrädern eingesetzt.

Und die Desmodromik, für die der Name Ducati so bekannt ist, wird in keiner anderen Motorradmarke verbaut. Bei der Desmodromik handelt es sich um einen zwangsgesteuerten Ventiltrieb, entwickelt in den 50er Jahren und wurde damals schon in den Rennmaschinen, den Ducati Mark 3 D, eingesetzt. Die Mark 3 D war das erste Serienmotorrad der Welt, die diese Technik Desmodromik beinhaltete.

Dann, 1970, kam die Ducati 750 GT, und mit ihr begann die Ära der V-Zweizylinder, die einen 90 Grad-Zylinderwinkel aufwiesen. Ducati selbst nannte diesen, nach vorne geneigten Zylinder, „L-Twin“.

1974 wurden die Einzylindermodelle eingestellt und 1977 löste die Ducati Pantah die Königswelle ab, der Nockenwellenantrieb durch einen Zahnriemen war nun die Lösung.

1986 kam die Ducati Paso auf den Markt, ein Modell, das die Ein- und Auslasskanäle des stehenden Zylinders umgekehrt angeordnet hatte. Die beiden Vergaser wurden zwischen den Zylinder platziert, was eine zentrale Airbox erstmalig ermöglichte.

1987 kam die Ducati 851 mit einem Wasser gekühlten Motor, der Grundstein für die Superbikes. Pro Zylinder gab es vier Ventile und die Ducati 851 verfügte über eine elektronische Benzineinspritzung. Und mit diesem Motorrad dominierte Ducati in der Superbike-Rennklasse.

Und 1993 kam die Ducati Monster auf den Markt, ein Erfolgsmodell, mit dem Ducati steigende Stückzahlen verbuchen konnte und Ducati in den Kreis der erlesenen Motorradhersteller erhob.

1994 wurde die Ducati 916 geschaffen, die komplett neue Maßstäbe innerhalb des Designs bei Ducati setzte, und auch die bisherige Erfolgsserie weiter fortsetzte..